creatores :
     
     DAS
     ARCHIV
     DER
     GRÜNDER
     
     :agrippas mund

    Stefan Frank
    Das Archiv der Gründer
    Roman


    Pb 455 Seiten   28,95 €
    ISBN 978-3-8334-8556-5


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    Textprobe auf creatores.de
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    vollmacht

    impressum

    disclaimer



    UPDATE:

    Plumbum Agrippae 3.0


    DAS ECHTE SPIEL:


    Archiv der Gründer - Der Roman



    G.D. de Kempenaers SPIELMATERIAL:

    Akte Hunnenschlacht

    Akte Hunnenschlacht 2


    Dossier Kaiser Otto III.

    Dossier Störtebeker

    Dossier Jan van Werth

    Akte Petersburg

    Dossier Casanova 2



    ZWISCHENSPIEL:


    Akte 9/11




    NACH DEM SPIEL:

    CCAA

    Nota Agrippae

    Columnae

    collection widerwort

    Akte Orgacons

    Akte Datacons

    LC-reviewed

    editorials

    Aurum Agrippae

    Zett ...?



    AUS DEM SPIEL:

    illigdebatte
    editorial:

    Dies ist die Website der Gründer, die Einblick gewährt in 2000 Jahre Geschichte Europas. Ich bin nur der Herausgeber, der jeden Monat ein paar einleitende Worte schreibt:

    Köln, im April 2021

    Das liegt alles am Niedrigwasser. Acqua Bassa wirkt sich in den Kanälen Venedigs verheerender aus als manche Sturmflut. Zuviel erschüttert die Fundamente und durchtränkt die Mauern. Niedrigwasser hingegen lässt Mauern bröckeln und Fundamente faulen. Oben steht nichts mehr und unten hält nichts mehr – ein Zustand, der uns aus den Festlandsstädten Brüssel und Berlin bekannt vorkommt.

    Nun ja, dann wird's halt nicht der Ibis vom Säulenkapitell sondern die Möwe vom Kai!

    Ceterum censeo naturam esse defendam.

    Einstweilen beste Grüße aus Köln!

    Stefan Frank

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    agrippas mund:
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    25. Köln, Taxi. Samstag, 6.12.2003

    „Wo soll’s hingehen?“, fragte der Fahrer, bevor er seinen Schlachtruf ausstieß: „Ach! Du! Scheiße!“
    „Auch dir ein herzliches Willkommen, Oberförster“, sagte Zett. Er hatte den Bruchteil einer Sekunde schneller geschaltet – gleich, als die erstickende Wolke aus Zitronenmelisse, Sandelholz, Fichte und Aachener Printen sein Geruchszentrum platt machte. Die Duftbäumchenallee hinter der Windschutzscheibe war seit Dienstag gehörig aufgeforstet worden. Nun baumelte da fünf mal Nadelholz in Rot, Blau, Gelb und drei mal Laubbaum in Hell- und Dunkelgrün. Dazwischen stellte ein Gewirr aus kupferfarbigen, silbrigen und goldglänzenden Drähten, die, wie Zett mittlerweile wusste, den Vornamen Bouillon trugen, das Pilzmyzel dar, über das die Bäume Zucker und Informationen austauschten. Offenbar bastelte der russlanddeutsche Baumversteher hier ernsthaft an seiner Diplomarbeit. Oder schon am populärwissenschaftlichen Bestseller, den Zett sehr gern gelesen hätte – in einem Leben nach diesem Einsatz.
    „Hast du irgendwo auf dem Weg eine Burkaträgerin gesehen?“, erkundigte sich Zett.
    „Njet. Aber wo ist denn Ihre scharfe Begleitung vom Dienstag?“, fragte der Junge.
    „Weg“, sagte Zett.
    „Hoffentlich nicht wegen mir!“
    „Dein Glück, dass Einbildung nicht weh tut“, sagte Zett. „Und jetzt fahr mich zum Kiesel Palace!“
    „Sehr gerne, der Herr! Seit wann duzen wir uns?“
    Eier hatte der Junge, das musste man ihm lassen. Außerdem fädelte er sich wirklich routiniert in den Verkehr auf der Martinstraße ein.
    „Entschuldigen Sie meine Manieren“, sagte Zett. „Ich hoffe, Sie haben ein Glas auf Ihren Vater getrunken! Hat er was gesagt? Meine Eltern sagen mit den Jahren immer weniger, wenn ich ihr Grab besuche.“
    Gürzenichstraße.
    „Pass auf“, warnte Cloerkes, „werd nicht vertrauensselig, jetzt, wo die Mädels fort sind!“
    Zett holte, ächzend vor Schmerz, weil er sein ganzes Gewicht auf das linke Bein verlagern musste, das Portemonnaie aus der Gesäßtasche, öffnete es und hielt dem Jungen einen Fünfhunderter unter die Nase. Der Junge besah sich in aller Ruhe Zetts zugepflasterte Hand, nahm den Schein dann ohne Dank und fragte: „Wofür ist der?“
    „Spritztour zu Ehren der Väter! Wir verfolgen ein paar Tali-Cars!“
    „Was war denn Ihr Vater?“
    Kleine Sandkaul.
    „Erst Leutnant an der Ostfront, dann Buchhändler. Wenn mich nicht alles täuscht, brettert gleich aus einer Tiefgarage eine Kolonne von etwa zehn schwarzen Limousinen. Klemmen Sie sich da ran. Möglichst diskret. Auch, wenn es holprig wird. Eventuell über eine rote Ampel?“
    „Meister, ich riskier’ doch nicht für fünfhundert meinen Lappen! Schon mal an Peilsender gedacht? Die gibt es heutzutage für ganz kleines Geld im Internet.“
    „Da, wo ich herkomme, sind sie sogar umsonst. Und zwar in Profiqualität. Trotzdem ist der beste Sender für’n Arsch, wenn du ihn nicht anbringen kannst, weil das Auto rund um die Uhr bewacht wird.“ Langsam ging der Oberförster Zett auf die Nerven. „Mal nicht so frech, junger Mann! Wie viel verlangen Sie denn?“
    „Zu Ehren unserer Väter? Rechnung im Erfolgsfall!“
    Pippinstraße.
    „Okay“, sagte Zett. „Dann halten Sie jetzt drüben bei der Malzmühle. Von da sehen wir die Einfahrt der Hotelgarage!“
    „Sie kennen sich wohl nicht besonders aus in Köln?“, fragte der Förster.
    „Da vorne geht’s zur Tiefgarage unter dem Kiesel Palace. Da bin ich vorgestern noch selber reingefahren. Halten Sie jetzt!“
    Völlig unbeeindruckt ordnete der Junge sich rechts ein, Richtung Rheinufer.
    „Vorgestern in die Tiefgarage“, kicherte er. „Rein, aber nicht wieder raus?“
    „Doch!“, beharrte Zett trotzig.
    „Das sollte mich wundern“, sagte der Junge. „Die einzige Ausfahrt dieser Tiefgarage mündet in den Tunnel Markmannsgasse.“
    „Touchée!“, sagte Zett. Schließlich war er nicht dabei gewesen, als Deimann den Lieferwagen aus der Garage fuhr.
    „Rein aber nicht wieder raus? Darf man fragen, wie sowas geht?“
    „Zufuß“, sagte Zett.
    „Pass bloß auf!“, nörgelte Cloerkes, „Der erfährt mit jedem Satz mehr über dich!“
    Kurz vor der Abzweigung zur Rheinuferstraße bremste der Junge und setzte zurück in einen winzigen Parkplatz mit nur drei Buchten, ohne sich um das begleitende Hupkonzert groß zu kümmern. Sie standen jetzt neben dem VW-Käfer, der hier gefühlt seit Jahren vor sich hinrostete, und hatten perfekten Blick auf den Tunnelausgang Markmannsgasse. „Immer mit der Ruhe“, sagte der schamlos selbstzufriedene Förster. „Egal, wohin die wollen – erstmal müssen sie an uns vorbei.“
    Sie warteten ein paar Minuten. Etwa auf der Höhe von Rheinkilometer 688, dachte Zett. Hier dürften Ursulas Mädels, mit der Strömung schippernd, höchstens ganz von weitem die äußersten Zelte des hunnischen Belagerungsrings gesehen haben. Der vermutlich nie existiert hatte.
    Dann glitt der erste Bentley aus der Tunnelmündung, und der russlanddeutsche Forststudent pfiff durch die Zähne. „Wenn Sie so was als Tali-Car bezeichnen, stehen Sie wohl auf Kriegsfuß mit dem Establishment.“
    Wenn Du wüsstest, dachte Zett.



    Aus Stefan Frank, Der Kontrakt des Söldners, Roman, als E-Book mit der ISBN 9783748590811 bei Thalia, Hugendubel, amazon und sonst wo zu kaufen
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    Post Scriptum:

    Im Oktober 2007 wurde creatores.de vom Kopf auf die Füße gestellt, wie versprochen. Damit wurde bekannt, dass COT hier seit 1999 das Aurum Agrippae gejagt hatte. Die frühere Website, die Gelderns Kanon und De Kempenaers
    Spielmaterial noch wild durcheinander würfelte, war eine Falle für die Opposition im Rat. Matthias Gelderns Kanon mit vielen Dateien, die hier seit 1999 erschienen sind, ist 2007 verschmolzen mit dem Roman, als dessen Autor der Herausgeber der Website fungiert - so die Akten und Dossiers

    Bucholtz, Petrus, Pompeji, Nika, Poitiers, Millennium, Templer,  Konstantinopel, Kaiser Rudolf II., Narwa,
    East India Company, Casanova, Goethe und Lanks Chronik.

    Habent sua fata libelli !

    Venedig, im Mai 2008
    Benizelos Miaulis, magister archivorum

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